Bestimmungsfaktoren

Erfahrungen

Prägende positive und negative Erfahrungen als geführte Person haben einen entscheidenden Einfluss auf das eigene Führungsverhalten. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich dessen bewusst zu sein.


Werte

Die Werte bilden die Grundlage der Persönlichkeit, sie bestimmen wie in Situationen entschieden wird und steuern das individuelle Verhalten. Im menschlichen Verhalten scheint immer ein Streben nach einem Ziel vorhanden zu sein.

 

Werte werden in der Gesellschaft von sozialen Regeln (Normen) bestimmt: Informelle Normen (Bräuche und Sitten), sowie formelle Normen (Gesetzte). In einer Gesellschaft entsteht daraus ein mehr oder weniger einheitliches Verständnis über das was "recht" und was "falsch" ist. Wer sich in dieser Gesellschaft ausserhalb der Norm befindet, läuft Gefahr verachtet oder mit seinem Verhalten konfrontiert zu werden.

 

Die Postmaterialismus-Theorie (Ronald Inglehart, Soziologe, 1970er Jahre) unterschied in Materielle Werte (Geld & Güter), sowie Postmaterialistische oder immaterielle Werte (Solidarität, Freundschaft, Liebe, Famielenwerte, etc.).

 


Wertetypen

Helmut Klages (Soziologe) unterschied in fünf Wertetypen:

 

  1. Ordnungsliebender Konventionalist: Dem Menschen gebührt Anerkennung, der seine Interessen für die Werte der Gesellschaft zurückstellt, darin verharrt und soziale Entwicklungen ablehnt.
  2. Nonkonformer Idealist: Das Recht des Einzelnen wird konfliktbereit gegenüber Organisationen eingefordert und bekundet.
  3. Hedonistischer Materialist: Der persönliche Genuss und die persönliche Lust zu befriedigen ist das höchste Gut. Die Gesellschaft und soziale Verbindugen interessieren nur begrenzt.
  4. Perspektivenlos Resignierter: Nichts ist von Bedeutung - Resignation im Reinformat.
  5. Aktiver Realist: Ohne Einsatz keinen Preis. Führung wird solange anerkannt wie sie wirkt, die Selbstentfaltung steht darüber.

Ethik

Die Lehre zur Unterscheidung von Gut und Böse, eine reife tiefgründige Sicht, die in einer Gesellschaft dafür sorgt, dass sich ein Mensch nach seinen Möglichkeiten frei entwickeln kann. Ethik ist mit der Moral verwandt und damit der Sittlichkeit und religiösen Norm als Gebot für gläubige Menschen.


Wahrnehmung

Unsere Realität wird stark von dem bestimmt was der Filter unseres Hirns als Impuls in unser Bewusstsein durchlässt. Die Energie folgt der Aufmerksamkeit (Werner Heisenberg, Nobelpreisträger, Quantenphysik).

 

Selbstbild (Eigenbild) ist das, wie wir unsere Stärken und Schwächen sehen und wie wir gerne sein und auf andere wirken möchten. Es ist manchmal einfacher für uns, die eigene Sicht mit entprechend gefilterter Wahrnehmung immer wieder zu stärken und in Sicherheit zu wissen.

 

Das Fremdbild offenbart uns die Sicht von Dritten, die unser Verhalten wiederum in subjektiver Betrachtungsweise interpretieren. Ein Dritter kann schon über einen ersten Eindruck eine Sichtweise festlegen und beharrlich an dieser festhalten.

 

Unterschiede in Eigen- und Fremdbild führen oft zu Frustrationen und manchmal zu Konflikten.

 

 


Johari-Fenster

Sozialpsychologen Joseph Luft und Harry Ingham (1955).

 

Vier verschiedene Ebenen lassen unterschiedliche Blicke in unser Bewusstsein zu:

 

  1. Arena = Mir und anderen bekannt: Hier spiele ich die öffentliche Person, auf der Bühne meines Lebens entscheide ich aktiv was andere sehen sollen und lebe so gut wie möglich aus, wie ich mich sehe.
  2. Fassade - Privatperson = Mir bekannt, den anderen nicht: Bereiche die ich nicht über mich zeigen möchte verstecke ich hinter einer Maske. Die Strategie kann zu einem Rollenbild werden, dass nicht so einfach aufzugeben ist.
  3. Blinder Fleck = Mir unbekannt, anderen schon: Ein Unterschied zu unserer Selbstwahrnehmung. Andere sprechen häufig nur hinter unserem Rücken über diesen Punkt und wir sind überrascht wenn wir unverhofft davon erfahren.
  4. Unbewusstes = weder mir noch anderen bekannt: Motive aus unserem tiefen Inneren die wir nicht oder nicht mehr kennen.

 


Feedback

Die eigene Arena kann sehr gut durch gute Menschen im Umfeld erweitertert werden. Jene, die an einem interessiert und daher bereit sind, persönliche Rückmeldungen an uns zu geben. Ein Feedback ist ein Geschenk. Besonders wenn folgende Regeln berücksichtigt werden:

 

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Wahrnehmungsfehler

Damit sich unser begrenztes Fassungsvermögen Informationen besser merken kann, bedient es sich gerne Schemata, die sich lange im Gedächnis halten können. Diese sind Abbildungen über Gegenstände, Ereignisse und Situation. Auf Menschen übertragen spricht man von Stereotypen. Wertefrei kann man diese als schablonenhafte Vereinfachungen bezeichnen, wertend als Vorurteile und zumeist entwertend und herabsetzend.

 

Typische Fehlbeurteilungen werden als Heuristiken zusammengefasst:

 

Priming Effekt - Information die am schnellsten verfügbar ist, die einfach ins Auge fällt

 

Halo-Effekt - Ein Persönlichkeitsmerkmal das auffällt und andere überstrahlt

 

Ankerbildung - Schwierigkeit eine gemachte Meinung mit widersprechenden Informationen anzupassen

 

Repräsentativität - Urteilsbildung auf grund von Stereotypen

 

Änhlichkeits- und Kontrastfehler - Uns fallen an anderen Eigenschaften vor allem auf, die wir auch von uns kennen oder eben nicht besitzen

 

Primacy-Effekt - Der Erste Eindruck entscheidet für die Zuordnung in ein Schema oder Stereotyp

 

Recency-Effekt - Die letze Information (bleibt) bestimmt das Schema