Die Emotion sitzt tiefer als das Gefühl, sie ist körperlicher. Sie wird mit einer Gemütsbewegung gegen Aussen physisch sichtbar. Bewegung insofern, dass eine Handlung aus dem Affekt entsteht: Verachtung, Ekel, Ärger, Angst, Traurigkeit, Scham, Schuld, Freude, Überraschung, Interesse, etc. (Emotionstheorie). Sie ist zumeist mit einem anderen Menschen verbunden. Sie passiert, wird einfach ausgelöst.
Bei einem Gefühl kann der Zustand beschrieben und formuliert werden, z.B. mit beklemmend, warm, kalt, verliebt, entspannt, unruhig, nervös, kribbelig, verwirrt etc.. Er beruht oft auf einem Bedürfnis und kann von anderen Menschen losgelöst sein, wie es z.B. bei der Melancholie der Fall ist.
Eine Unterscheidung zwischen Gefühl und Emotion legt die James-Lange-Theorie nahe. William James schreibt: „Wir sind traurig, weil wir weinen, wütend, weil wir zuschlagen, wir haben Angst, weil wir zittern.“ Der Körper reagiert und der Verstand formuliert dann aus. Wir sind also zuerst traurig (Emotion) und weinen dann ... (Mann: möglicherweise).
Eine freie Verbindung vom Kopf zur Seele und damit die tiefe Wahrnehmung oder das tiefer Verstehen seiner selbst "hilft". Es braucht den Kopf um ansatzweise die Bedeutung einer Emotion zu verstehen und nicht gleich davon in Panik oder Euphorie zu gelangen. Es braucht den Verstand um Regungen auf tief feinstofflichen Ebenen nicht zu überbewerten oder Grenzen zwischen Aussen und Innen zu verlieren. Andererseits braucht es das tiefe Erleben um der Ratio nicht zu viel Macht zu verleihen und das Schöne, welches sich gerne auf den Ebenen dazwischen bewegt, zu sehen und geniessen.
Oft ist das Kraftvolle ja nicht das gänzlich Verstandene, sondern das, was einen Hauch von Magie und dem Unbekannten mitbringt. Und natürlich schafft Wissen, vertrauen - Vertrauen in das Geniale Konstrukt, in uns. Man könnte das Spiel nun beliebig hin und her treiben und die Perspektiven fortan wechseln und genau dieses zugleich Fühlen und Verstehen vom Ganzen bringt wohl weiter. Sowohl als auch, nicht entweder oder.
Irgendwo dazwischen ist vielfach eine Trennung festzustellen. Eine Blockade die beispielsweise den typischen Kopfmenschen daran hindert, Gefühle und Emotionen auszuleben (zumindest ohne bewusstseinserweiternden Substanzen). Diese Trennung hindert aber auch den überemotionalen Grenzen zwischen Realität und Wunschdenken zu erkennen und/oder effektiv zu sein. Siehe auch Systemisches Coaching.
Vielleicht schafft es ein ausgeglichener Mensch und einer, der seiner Inneren Mitte nahe ist, speziell gut beide Pole miteinander zu verbinden. Für viele ist die eigene Seele jedoch immer noch ein blinder Fleck.
EQ: Die Fähigkeit eigene und andere Gefühle (korrekt) wahrzunehmen, zu verstehen und beeinflussen. Ein junges Fachgebiet welches in den 90er Jahren die Überdominanz des IQ's in einen Ausgleich gebracht hat. Für mich ein erfrischender Moment, als ich die entsprechende Literatur gefunden hatte, die meine Einschätzung bekräftigte. Das Potential aus der Emotionalen Intelligenz wurde nun richtig erforscht und entthronte reine Wissensmenschen die nie wirklich in ihr Sozialverhalten investieren mussten. Auch wenn in der Gesellschaft, gerade im Geschäftsleben, Ersteres immer noch mehr zählt, wächst doch das allgemeine Verständnis und vielleicht auch das Kollektive Bewusstsein zunehmend. Dies erkenne ich aus den Gesprächen mit anderen. Man wird nicht mehr gleich als Esoteriker bezeichnet, wenn man über Energie spricht, die nicht vom Kraftwerk erzeugt werden muss.
Die Empathie ist wie ein Sinn, der Gefühle verstehen und mitfühlen kann. Hirnforscher sprechen von Spiegelneuronen, welche uns in gefühlsmässigen Gleichklang mit einem anderen Menschen bringen können. Das Lachen des Anderen bringt uns zum Lachen, das Weinen zum Weinen. Babys sind darin noch besser wie wir (die schon Lesen können) zumindest intuitiver.