Oft sind beide Parteien der Meinung friedliebend zu sein und doch möchten sie beide den Sieg davon tragen. Diese zwei Grundtendenzen widersprechen sich. Entweder sollte ich mich zurücknehmen oder in die Offensive gehen und meinen Standpunkt vertreten.
Die Analyse sollte gemeinsam entstehen und dabei ist eine innere Distanz zum Geschehen notwendig. Allenfalls hilft eine neutrale Drittperson bei der Einschätzung der Fakten. Folgende Ziele helfen dabei:
Für die Konfliktanalyse helfen drei Positionen (Sichtweisen):
Damit ein Konfliktmanager erfolgreich (win-win) sein kann, bedarf es einiger Voraussetzungen:
Siehe auch Harvard-Konzept.
Stufe 1-3 | (siehe Konfliktarten) |
Initiator | Der Initiator überträgt die Verantwortung: Ein Konflikt im Frühstadion kann durch die Parteien in Eigenverantwortung bearbeitet werden. Der Initiator sammelt vorgängig genügend Informationen um sicher zu sein, ob ein Konflikt besteht. |
Moderator | Ein Vertrauensverhältnis vorausgesetzt ermöglicht über Moderation Probleme sachlich zu veranschaulichen und Ursachen aufzudecken. Der Moderator hält sich im Hintergrund und fördert lediglich die Fähigkeiten der Parteien zur Problemlösung. |
Konfliktbegleiter | Er greift aktiv ein ins Geschehen und sorgt (als Schiedsrichter) dafür dass die Regeln eingehalten werden. Er gibt jedoch keine Lösungsvorschläge ab und greift nicht in den eigentlichen Konflikt ein. |
Stufe 4 - 9 (Extern) | (siehe Konfliktarten) |
Konfliktmanager | Komplexe Aufgabe von der Analyse bis zur Umsetzung von Lösungsmassnahmen. Er greift aktiv ins Geschehen ein, lässt aber die Entscheidungen durch die Parteien treffen. Er sorgt dafür,. dass Vereinbarungen ausgehandelt werden. |
Schlichter | Auf Grund der Eskalation scheint eine gemeinsame Lösung nicht mehr möglich, darum sucht der Schlichter (als externe Vertrauensperson aller Parteien) eine best geeignete Lösung zu moderieren (nicht vorzuschlagen). |
Entscheider | Wenn die Frustration so hoch ist, dass eine Lösung nicht mehr gefunden werden will, führt der Entscheider dazu hin und setzt, eine gemeinsam entwickelte Lösung auch durch. |
Machtinstanz | Wenn kein Konsens mehr möglich ist, entscheidet die Instanz, oft auch gegen den Willen der Konfliktparteien. |
Auch wenn im Ausgang eines Konfliktes eine Einigung, eine Vereinbarung und gemeinsam definierte Lösungen herauskommen, können doch durch die Berg- und Talfahrt negative Gefühle bestehen bleiben und unverarbeitete Punkte offen stehen. Nach Konflikten die ein grösseres Ausmass angenommen haben und an die Substanz gegangen sind, sollte u.U. professionelle Hilfe herbeigezogen werden.
Die Gefahr ist da, zu schnell wieder in die Tagesordnung zurückzukehren, bevor der Psyche Gelegenheit blieb zu verarbeiten und die Erfahrungen einzuordnen.
Über Reflexionsfragen können Erkenntnisse über den Ursprung, Verlauf und Ausgang des Konfliktes, sowie über das Verhalten von sich selber, der Gegenpartei der
dritten Instanz und auch die Sache gezogen werden. Solche gut verarbeiteten Erkenntnisse könnten eine Präventivwirkung für zukünftige Schwellenherde haben.