Führungsverhalten

Eine Vielzahl von Faktoren wirken auf den Führungserfolg ein. Die eigene Sicht darüber wie in verschiedenen Situation korrekt entschieden und vorangegangen wird, wird von verschiedenen Einflüssen bestimmt. Wie haben sich Einstellung und Wertvorstellungen der Gesellschaft in folgenden Themen entwickelt:

  • ethische Fragen der Geschäfts- und Mitarbeiterführung
  • zu ökologischen Anliegen (in der Produktion z.B.)
  • Zusammenleben mit Menschen aus verschiedenen Kulturen, Religionen
  • Globalisierung: Internationale Verflechtung im Waren- und Kapitalverkehr, Arbeitsplatzsicherheit, und -Bedingungen vor Ort

Wie vereinbaren wir unsere Ansprüche mit denen von unseren Kunden, Konkurrenten, Geschäftspartnern, Mitarbeitenden und Vorgesetzten?

 

Eigens erstellte Führungsgrundsätze können einen Leitfaden bieten, an dem man sich immer wieder orientieren kann.

 

Das Diversity Management versucht Verschiedenheiten der Mitarbeitenden zum gemeinsamen Vorteil umzusetzen.

 

Führung als Gesamtkonzept

 

Die direkte Führung ist in direkten Beziehung zwischen Mitarbeiter, Vorgesetzter und Aufgabe sowie deren starken gegenseitigen Beeinflussung geprägt:

  • Mit Mitarbeitenden motivierende Ziele vereinbaren
  • Fördern durch anspruchsvolle Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten
  • Aktiv kommunizieren und offen informieren
  • Ziele verfolgen, beurteilen und konstruktiv Feedback geben
  • Zusammenhalt und Zusammenarbeit im Team entwickeln

Die Indirekte Führung legt die äusseren Rahmenbedingungen für die Ausgestaltung der Führungsbeziehung zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern fest. 

 

Von Aussen beeinflussen:

  1. Unternehmensstrategie - mittel bis langfristige Unternehmensziele
  2. Unternehmensstruktur - organisatorische Regeln (Aufbau- und Prozessorganisation)
  3. Unternehmenskultur - Überzeugungen, Normen, Handlungs- und Verhaltensmuster

Anforderungen

  "A manager does things right - a leader does the right things."

  • Management: Sachlich, aufgabenbezogene Ebene
  • Leadership: Zwischenmenschliche, beziehungsorientierte Ebene

Beide Ebenen sollten miteinander verzahnt und gleichwertig beachtet werden.

 

Häufig verwendet man vier Kompetenzen zur Beschreibung der verschiedenen Anforderungen:

 

  1. Fachkompetenz: Qualifikation, Fähigkeiten und Kenntnisse aus der Berufsausbildung
  2. Methodenkompetenz: "Wie" eine Arbeit erledigt wird, Gestaltung von Denkprozessen, Planung- und Arbeitsprozessen
  3. Sozialkompetenz: Qualität des Umgangs mit anderen Menschen
  4. Ich-Kompetenz: Wie geht jemand mit sich um - Thema Stabilität, Selbstbeherrschung, Ausgeglichenheit, Emotionalität usw.

Managementkreislauf

Die Führungsperson erreicht die aufgabenorientierten Ziele in einer Art Lokomotivfunktion: Sie lebt die Ziele und ein leistungsbezogenes Verhalten vor:

  • Aufgaben und Vorgehen planen
  • Entscheidungen treffen
  • Massnahmen delegieren, anordnen, kommunizieren und Hindernisse aus dem Weg räumen
  • Zielerreichung kontrollieren

Die Planung: Zieldefinition - Soll Zustand

Es erfordert ein gutes Selbstmanagement, dass die Zeit bleibt regelmässig und ausreichend zu Planen. Durch das ist es möglich vorausschauend zu handeln. Ebenso ist dabei die Risikobereitschaft und das Risikomanagement wichtig und damit die Bereitschaft sich damit auseinander zu setzen was auch schief laufen oder an Widerständen aufkommen könnte.

 

Entscheiden - Prioritäten setzen

Das Entscheidungsverhalten hat für das Überleben im Wettbewerb und dem von Effizienz geprägten wirtschaftlichen Denken eine grosse Bedeutung. Aus der amerikanischen Geschichte ist folgendes Prinzip bekannt, welches sich speziell in Krisenzeiten in denen es grosse Entscheidungen in kurzer Zeit zu treffen gibt: Eisenhower-Prinzip

 

Umsetzen

Auch unangenehme Aufgaben müssen durchgesetzt werden - wobei dies von einer Anordnung bis zu einem Befehl reichen kann. Sollten Probleme entstehen wird eine klare Sicht gefördert wie sachliche und auch emotionale Probleme gelöst werden können.

 

Wenn Unklarheiten aus widersprüchlichen Zielen bestehen, ist unser seit der Kindheit angelegtes Schubladendenken mit Ursache und Wirkung nicht förderlich, vielmehr braucht es ein vernetztes Denken welches alle Aspekte miteinbezieht. Die Helikopter Sicht (Meta Ebene) und damit die Fähigkeit kurz aus der Sache und über die Sache zu gehen, kann neue Wege eröffnen.

 

Kreativität und Innovationsfähigkeit helfen aus verfahrenen Situationen heraus. Kreativitätstechniken können Brainstorming, Mindmapping und verschiedene Visualisierungstechniken sein.

 

Kontrollieren

 

Sowohl Zwischenziele wie auch das Endziel müssten geprüft und bewertet werden, damit der Erfolg der vorhergehenden Schritte gemessen werden kann. Wird die Kontrolle vergessen, dann kann auch die Motivation seitens Mitarbeitender für eine zukünftige Aufgabenerfüllung geschwächt werden. 


Leadership

Ein Leader vermittelt dem Team ein Sicherheitsgefühl und schafft Vertrauen über folgende Aspekte:

  • Das Team und einzelne Mitarbeitende motivieren
  • offen informieren und aktiv kommunizieren
  • vertrauensvolle Beziehungen aufbauen und halten
  • die "richtige" Teamentwicklung fördern
  • Konflikte erkennen und austragen
  • persönliche Werte und Umgangsformen vorleben

Information und Kommunikation

 

Die Kommunikation kann mit folgenden Qualitätsmerkmalen beschrieben werden: rechtzeitig, zweckmässig, richtig, verständlich. Darüber hinaus sollte die Türe immer (auch symbolisch) für Rückfragen geöffnet sein. Auch konstruktiv kritische Rückmeldungen sollen gefördert werden (siehe Feedback).

 

Kommunikative Aufgaben und Fähigkeiten:

 

Zuhören: Offenes Ohr und ernsthaftes Interesse am Mitarbeitenden bekunden (siehe Aktives Zuhören)

 

Anerkennen: konkrete Leistungen mit Wertschätzung, Lob und Komplimenten anerkennen und das Grundbedürfnis des Menschen stillen. Gezielte Förderung.

 

Kritisieren: Konstruktive Kritik für eine unbefriedigende Leistung oder ein unerwünschtes Verhalten fördert den Mitarbeitenden für seine Entwicklung

 

Beurteilen: Gefässe für strukturierte Qualifikationsgespräche aufsetzen und durchführen. Prüfung der Zielerreichung, Beurteilung von qualitativen und quantitativen Leistungen, dem persönlichen Verhalten, Wünsche platzieren und Ziele setzen.

 

Moderieren: Das Potential eines jeden Teilnehmers in einer Gruppe herausholen. Dies gilt für Besprechungen, Sitzungen, Verhandlungsgespräche, Konfliktsituationen etc.

 

Präsentieren: Über Kurzreferate, -Vorträge oder Reden können eigene Anliegen, jene der Abteilung oder des Teams ansprechend präsentiert werden. Die Präsentationstechnik entscheidet über die Wirkung zum Zuhörer.


Beziehungen

Beziehungen

 

Die Beziehungen zu Mitarbeitenden können in formeller Form (Definition der Zusammenarbeit über Verträge, Regeln, Organigramme, Gebote etc.) sowie in informeller Form und damit reale Beziehungen zwischen Menschen, basierend auf Sympathie und Vertrauen bauen.

 

Dies zeigt sich auch durch formelle und informelle Kommunikationswege.

 

Teamentwicklung

  1. Wir Gefühl (Zusammenhalt): Einstellung zueinander, gegenseitige Wertschätzung und Respekt, Bereitschaft sich zu unterstützen, Identifikation mit dem Team und der Stolz, ein Teil des Teams zu sein
  2. Teamklima (Verhaltensweisen und Verhaltensnormen): wie ist die Kommunikation untereinander, die Spielregeln, Absprachen, wie wird Kritik geübt, Konflikte angegangen und ausgetragen
  3. Führungsstil (Gestaltung Führungsprozess):  Das gelebte Menschenbild der Führungsperson, wie ist die grundsätzliche Führung

Konflikte

Vier Ursachen:

  1. Unterschiedliche Informationen führen zu unterschiedlichen Standpunkten
  2. Gleiche Informationen werden unterschiedlich beurteilt und bewertet
  3. Unterschiedliche Ziele und Erwartungen beeinflussen Gefühle und Einstellungen
  4. Gleiche Ziele werden auf gegensätzlichen Wegen zu erreichen versucht

Siehe Konfliktmanagement